Es ist soweit.
Hätte nicht gedacht dass wir, von den Geprächen die meine Frau und ich hatten im Sommer über die Wohnungssuche vom Kind im letzten Lehrjahr hatten, in unter drei Wochen ab erster Suche direkt zum Mietvertrag kommen.

21 Jahre lang war Will hier bei uns – unser großes Kind. Unser Erstgeborenes.

Ist von der ersten Wohnung in Karlsfeld (im Bauch) in die Wohnung in der Altstadt Dachau gezogen 2004.

Da wo wir unser erstes Kinderzimmer einrichteten und unser erstes Weihnachten mit Kind gefeiert haben.

Das war unsere zweite eigene Wohnung, nachdem ich mit meiner, damals noch Verlobten, zusammen mit 19 in die erste gemeinsame Wohnung gezogen bin, selbst noch fast Kind.
Ist dann mit uns 2010 ins Haus gezogen, zusammen mit drei Geschwistern.

Und zieht jetzt zum November, auf den Tag 23 Jahre nach meinem Auszug von zu Hause, in die erste eigene Wohnung im Zentrum Dachaus.
Irgendwie schliesst sich ein Kreis, oder so.

Und uns Eltern brennt die ToDo Liste durch. Wir sind seit 15 Jahren nicht umgezogen.
Excel sei Dank und Oma und Tante und netten Vermietern und Freunden kriegen wir das hin – ist logisch.
Aber es wird mega weird. Nicht mehr morgens drauf zu warten dass Will runter kommt zum Frühstück.
Nicht mehr zu lesen im Kinderchat „Ich komme“ (von Berufsschule oder Ausbildung) und „Was gibt es zu essen?“
Aber eben auch nicht sagen zu können (ab und zu) „Kannst du bitte mal kurz aufpassen?“
Also schon aber der logistische Mehraufwand von Wohnung zu Haus ist natürlich gegeben.
Und es wird auch spannend – klappt das alles so? Wie oft sieht man sich? Wie wird Weihnachten? Was ist mit den Freitagfilmeabenden?
Aber eben auch Stolz weil wir / er es bis hier hin geschafft haben – zu den Elternzielen 101, dem „Endgegner“
Gerade vorhin hat er die Ikea Bestellung abgegeben. Nach dem Abendessen hat Oma mit ihm ein paar Kisten und eine Kommode rüber gebracht. Nachmittags haben wir Geschirr gewaschen, all diese Dinge die man eben schon machen kann. Gestern Abend hab ich geholfen Strom und Internet anzuschliessen, Gas kommt die Woche noch und die Waschmaschine wird geliefert.

Ui ui ui.
Dritt und Viertgeborene Jungs scharren schon mit den Hufen, wenn Will raus ist, geht Tom in das Zimmer und Ben hat dann auch ein eigenes Zimmer. Das was er sich jetzt 15 Jahre lang mit Tom geteilt hat, in Freud und Leid. Teenager *augenroll*
Aber für uns Eltern bedeutet auch dass wieder Mehraufwand und dass zu Zeiten wo Konto und Akku gefühlt ständig leer sind.
Egal – nächste Woche sind Ferien. Freitag hat meine Mutter Geburtstag und ist Halloween. Und Samstag bringen wir die letzten Möbel und Kisten rüber.
Bamm. Eins weg, neun im Sinn. Es wird.
Irgendwie ist Kind 1 dass aus dem Haus geht ja auch ein Bisschen wie Endgegner – oder zumindest n Zwischenboss. Kind hat Arbeit, Kind hat Wohnung. We did it. Keine Riesenkrisen, keine Drogen, keine Arbeitslosgkeit und Obdachlos. Yay.
Zeit wird es trotzdem kosten, sich daran zu gewöhnen. Spannend ist es trotzdem.
Auf geht’s!
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