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Suchmaschinen

Vor 20 Jahren begann Googles Erfolgsgeschichte. Inzwischen ist die 1998 von zwei Studenten veröffentlichte Internet-Suchmaschine nicht nur marktbeherrschend, der Name ist auch längst ein fester Begriff im Lexikon.

Das liegt vor allem an der Benutzerfreundlichkeit. In der Bundesrepublik greifen fast 88 Prozent aller Nutzer bei Suchen auf dem Desktop auf Google zurück, und bei Android-Mobiletelefonen sind es sogar mehr als 97 Prozent.

Weit abgeschlagen an zweiter Stelle kommt Microsofts Suchmaschine Bing mit knapp unter neun bei Desktop-Usern, beziehungsweise knapp über einem Prozent bei Android-Usern. Yahoo, mit 24 Jahren der „Oldie“,  ist die dritthäufigst genutzte Suchmaschine in Deutschland mit 2,2 Prozent auf Desktops und 0,9 Prozent auf Android-Mobiltelefonen.

Jede Änderung bei Google fällt daher ins Gewicht. Die jüngste Neuerung, die unter Nutzern, aber auch Datenschützern diskutiert wird, ist die Abschaffung des Buttons zum Bild anzeigen in der Bildersuche. Bislang war es möglich, Fotos anzuklicken und damit automatisch die Ansicht in einem eigenen Fenster zu bekommen. Angezeigt wurden auch Größe und Auflösung – ideal, um schnell zu entscheiden, ob das gezeigte Foto den Ansprüchen genügte.

Das ist nun vorbei. Hintergrund der Änderung soll nach einem Vertragsabschluss mit Getty-Images auch ein besserer Schutz des Urheberrechts sein. Statt einfach Fotos anzuklicken und für den eigenen Gebrauch herunterzuladen, gleich ob die Bilder frei verfügbar oder urheberrechtlich geschützt sind, wird jetzt deutlich auf die Quellen hingewiesen.

Datenschützer und Urheber sind darüber erfreut, Nutzer sind weniger froh über den Mehraufwand, um Bilder mit ihrer Lieblingssuchmachine zu kopieren.

Das Thema Datenschutz rückt überhaupt immer mehr in den Brennpunkt.

Suchmaschinen wie Google (und mit Google verbundenen Diensten wie Gmail, Google+ und YouTube) machen auf zweierlei Weise Profit: Klicks gegen Geld, bei denen bezahlte und als solche gekennzeichnete Anzeigen oben in den Suchergebnissen auftauchen, oder durch das Sammeln von Nutzerdaten, um Persönlichkeitsprofile zu erstellen. Anhand dieser Profile wird uns dann wiederum Werbung und mehr gezeigt, was den persönlichen Interessen entspricht – der gläserne Nutzer ist da.

Suchmaschinen zu nutzen und dennoch anonym zu bleiben ist ein Ziel, dem sich andere, relativ unbekannte Betreiber verschrieben haben.

Ein Beispiel ist die von der Leibniz-Universität Hannover betriebene Metasuchmachine, metager.de, die Anfragen anonym an Google weiterleitet, ohne selbst Daten zu speichern. Auch ixquick.com verzichtet auf das Aufzeichnen von IP-Adresse oder persönlichen Daten und das Verwenden von Cookies und bietet zudem verschlüsselte Verbindungen an. Suchbegriffe werden gleichzeitig im Index von Google, Bing oder Yahoo abgefragt.

Auf diese Weise können Nutzer Zugriff auf die gesammelten Informationen der großen Suchmaschinenanbieter nehmen, ohne dabei kostbares Wissen über sich selbst preiszugeben. Die Suchmaschinen und Metasuchmaschinen sind genauso einfach zu bedienen wie die Branchengrößen, auch wenn sie derzeit noch nicht ganz so weit entwickelt sind. MetaGer zum Beispiel befindet sich im Betastadium, ist aber dabei, ständig besser zu werden.

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