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Knacks

Als Großfamilie oder generell als Eltern ist man ja so einigen Kummer gewöhnt.

Auch Krankenhäuser sind irgendwann nichts besonderes und furchtbares mehr, also wenn man langfristige und schwere Krankheiten und Tod mal aussen vor lässt.

Aber so die durchschnittliche Notaufnahme verliert schnell an „Reiz“ und man hat bei weitem nicht mehr soviel Panik davor. Eher sucht man Möglichkeiten die Wartezeiten zu überbrücken zwischen Aufnahme, Untersuchung, Diagnose und Behandlung.

Mein persönlicher Rekord liegt noch immer bei 20 Minuten von Tür bis Tür mit der Platzwunde an Bens Kopf inkl. Kleben.

Umso mehr hab ich mich dann geschmeichelt gefühlt als der Arzt gestern meinte „Wieviel Kinder haben Sie? Sie sind so ruhig?“ als ich mit Anton und dem (da noch) Verdacht auf Knochenbruch im linken Unterarm gestern Abend im Krankenhaus in der Notaufnahme saß.

Spulen wir zurück: Ich bin mit Lilou und Henry am Abend noch mal kurz zum Spielplatz und Zelda + Anton waren mit dem Fahrrad und Roller zum anderen Spielplatz. Frau Hitze wollte sich hinlegen. Fünf Minuten später schreibt Frau Hitze – Zelda kam heim und sagt Anton hätte sich verletzt. Meine Frau ist also hin und hat sich Anton angeschaut und schrieb „Anton muss ins Krankenhaus“.

Wir also zurück, ich den Rucksack eben so gepackt (Tablet, Ladekabel, Buch, Laptop, Trinken, Masken) und dann kam schon Anton mit Tränen und hielt sich den Arm. Ab in das Lastenrad, wir wohnen ja nur fünf Minuten vom Klinikum weg. Rein, Angemeldet, Arzt schaut uns an und ich sehe zum ersten Mal den Arm unter der Jacke. Ja nun – so soll er nicht aussehen. Dezente Biegung.

Wir zur Radiologie, wir zurück, ich die ganze Zeit am Anton ablenken, Arzt kommt – Arm gebrochen, Radiusfraktur und Grünholzbruch, Schiene dran, eingewickelt, morgen bitte nach München in die Kinderchirurgie. Die Nacht hat er mit Schmerzmitteln ganz gut überstanden.

Na und da waren wir dann auch – von 10:45 – 13:30 Uhr. Wir haben gewartet, waren in der Radiologie (Überraschung) mit der CD, waren wieder unten bei der Diagnose, wieder in der Radiologie noch weitere Aufnahmen machen, wieder unten, wieder an der Anmeldung und dann irgendwann nach der Aufklärung zur geplanten OP (Kirschner Draht it is) inkl. Vollnarkose! und eintägigem Aufenthalt endlich wieder in Richtung Heimat unterwegs.

Oma hat uns lieberweise gefahren und die Zeit in der Herbstsonne gewartet.

Zurück war dann Jeanine gleich beim Kieferchirurg die Fäden ziehen lassen von der Implantatswunde letzte Woche. Nebenbei gearbeitet und Richtung 17 Uhr war dann bei uns beiden so die Luft raus. Oma war lieberweise zwischendurch mit Lilou und Henry einen Moment draußen und ich hatte mal fünf Minuten Ruhe.

Tja nun sind wir also einen ersten gebrochenen und Erfahrung reicher und Anton darf eine ganze Weile kein Sport machen, der Arme und wir hoffen alles verheilt gut.

Und klar sind wir „ruhiger“ weil am Ende war Anton wahnsinnig tapfer und hat alles ganz lieb mitgemacht