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Gängige Verkehrsmythen auf dem Prüfstand

Der Verkehr ist eines der häufigsten täglichen Probleme für Autofahrer und Pendler gleichermaßen. Kein Wunder, dass sich im Laufe der Jahre einige Mythen über den Verkehr gebildet haben. Doch was ist dran an den gängigsten und hartnäckigsten Klischees und Vorurteilen im Straßenverkehr?

Mythos 1: Frauen sind die schlechteren Autofahrer

Viele kennen den Spruch „Frau am Steuer, das wird teuer“. Ende der 1960er-Jahre machte sogar ein vermeintlich aufklärerischer Film auf die Gefahren durch Frauen im Straßenverkehr aufmerksam. Die Unfallstatistiken zeichnen jedoch ein gegenteiliges Bild. So bauen Männer nicht nur häufiger einen Unfall, sondern sind meist auch dafür verantwortlich. Im Jahr 2020 trugen männliche Fahrer in rund 100.000 Fällen die Schuld am Autounfall, während Frauen nur in 58.000 Fällen die Schuld trugen.

Mythos 2: Die Zahl der Unfälle steigt von Jahr zu Jahr

Das stimmt so zwar nicht, ist aber durchaus nachvollziehbar. Denn seit der Wiedervereinigung wurden zunehmend neue Pkw-Zulassungen registriert. Einen direkten Zusammenhang mit der Unfallstatistik lässt sich damit allerdings nicht belegen. Dennoch stiegen die Unfallzahlen von 1991 bis 2019 weiter an. Im Jahr 2020 lag dann die Zahl der erfassten Unfälle erstmals unter dem Vorjahreswert, stieg 2021 aber wieder an. Schwere Unfälle sind in den letzten 30 Jahren dafür weniger geworden, so gab es 2020 viermal weniger Verkehrstote als noch Anfang der 90er.

Mythos 3: Sonntagsfahrer stellen ein erhöhtes Risiko dar

Verkehrsteilnehmer, die den Verkehr durch unachtsames oder schleichendes Fahrverhalten behindern, stellen auch an jedem anderen Wochentag eine ernsthafte Bedrohung dar. Zwar zielt der Begriff des Sonntagsfahrers lediglich auf die Fahrweise ab, ein Blick in die Unfallzahlen macht hingegen deutlich, an welchen Wochentagen das Unfallrisiko am höchsten ist. So nimmt die Unfallwahrscheinlichkeit von Montag bis Freitag kontinuierlich zu und fällt am Wochenende rapide ab. Sonntagsfahrer kommen demnach sogar am sichersten durch den Verkehr.

Mythos 4: Die meisten Unfälle passieren auf der Autobahn

Das Gegenteil ist der Fall! Muss die Autoversicherung einen Schaden regulieren, ist dieser nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 6 Prozent (Stand 2020) auf der Autobahn entstanden. Die meisten Unfälle ereignen sich innerorts. Hier ist die Verkehrssituation oftmals unübersichtlich, zusätzlich muss auf Fußgänger und Fahrradfahrer geachtet werden. Auch die tödlichsten Unfälle werden nicht auf Autobahnen registriert, sondern außerorts, zum Beispiel auf Landstraßen.